Vielleicht ein Ziel für all jene, die gerne ›gehen‹: eines Tages nach Santiago de Compostela zu pilgern. Für mich ein großer Wunsch, den ich mir schon sehr bald erfüllen möchte. Finalisiert habe ich den Gedanken im April 2022, umgesetzt wird das Vorhaben in der Zeit vom 15.Juni bis 2.Juli 2022.
Ich habe die Variante des Caminho de Português da Costa - die portugiesische Küstenvariante gewählt. Der Weg wird von Porto nach Santiago de Compostela über ca. 280 km führen und die Tagesetappen werden auf zwölf Tage aufgeteilt + der Sonderetappe von Porto nach Matosinhos.
In der Vorbereitungszeit wird fleißig 'gegangen', mit besonderem Augenmerk auf die Eingewöhnungsphase an das Schuhwerk, das maßgeblich am Wohlfühlcharakter teilhaben wird.
Schritt für Schritt die Ausrüstung auf Vordermann bringen, wo nötig ergänzen und zudem ein wenig Portugiesisch schnuppern.
Update: Züge, Flüge, Bus (Rückfahrt von Santiago de Compostela nach Porto) sind gebucht!
Am Mittwoch, dem 15.6.2022 geht es mit dem Zug nach München. Übernachtung.
Abflug nach Porto am 16.6.2022
Pilgerausweis und Jakobsmuschel sind angekommen.
Ausrüstung komplettiert.
Mittwoch, 15.6.2022
Die Reise beginnt. Mit Privatchauffeur, in Person meines lieben Gatten, geht es nach Amstetten. Von dort mit der Westbahn direkt zum Münchner Hauptbahnhof. Gleich darauf bin ich stolze Besitzerin eines 9EUR-Tickets der DB, das in aller Munde ist.
Mit der S8 und einem Shuttle-Bus (635) gelange ich schnell zum Novotel Airport München. Ein sehr netter Empfang und ein schönes Zimmer machen den ersten Tag schon erfreulich.
Zwecks ,Fußtraining' noch ein Spaziergang zum Besucherpark des Münchner Flughafens, von wo aus ich den Start einer Lufthansa-Maschine verfolgen kann. Im Hotel gibt es noch ein gesundes Abendessen (Buddha-Bowl mit Quinoa, Oliven, Kichererbsen und Tomaten), danach geht es früh ins Bett - der Wecker steht auf 4:15 Uhr.
Donnerstag, 16.6.2022
Mit dem Shuttle-Bus um 4:35 Uhr fahre ich zum Terminal 2 des Münchner Flughafens. Ich gestehe, dass dieses ,alles selbst machen System' nicht so mein Fall ist. Online check-in gut und schön. Doch mit gemischten Gefühlen hole ich mir vom Automaten einen Kofferanhänger und checke auch mein Gepäck sozusagen online ein. Ob der guten Ankunft meines Koffers - gleichzeitig mit mir in einer Maschine - bin ich noch skeptisch. Viel zu früh, da ich mich an die 3Stunden-vorher-Regel gehalten habe, geistere ich in den menschenleeren Gängen herum. Gedränge gibt es lediglich vor den gastronomischen Tempeln mit den astronomischen Preisen: ein Stück Apfelstrudel um EUR 8,95!! Nun gut, Lachsbaguette um die Hälfte war auch sehr fein - und auch alles bis zur ,Pilgerjause' um 18.10 Uhr in Porto.
Kurz vor 9:00 Uhr startet die Maschine, etwas verspätet, um nach relativ ruhigen Flug um 11:24 Uhr (Ortszeit Porto sodann 10:24 Uhr) in der portugiesischen Metropole zu landen.
Und ja, mein Koffer ist mit mir angekommen!
Metrokarte gekauft, aufgeladen und mit der richtigen Linie zur Station Trindade gefahren.
Da die Metro großteils oberirdisch unterwegs ist, habe ich Gelegenheit, ein paar Eindrücke zu sammeln. So modern die öffentlichen Verkehrsmittel sind, so veraltet sind den Außenbezirken Portos die Wohn- und Fabrikgegenden. Je näher es der Innenstadt geht, desto wohnlicher, sauberer und schöner wird es.
Mit dem Plan von Pilgino (der Reiseagentur, über die meine Quartiere und der Koffertransport gebucht und organisiert sind), finde ich schnell mein heutiges Quartier: das Hotel Paulista. Da ich zu früh für einen Check-in bin, dauert es ein wenig, doch schon bald bekomme ich den Schlüssel für Zimmer 305 im 3. Stock. Ein erster Blick: alles sauber - mehr Ansprüche darf ich die nächsten Tage/Abende nicht haben. Jedenfalls besticht der Empfang mit großer Freundlichkeit, der über einiges hinwegsehen lässt (Zimmeraussicht ist beschränkt auf einen kleinen Lichthof mit diversen Rohren).
Theoretisch beginnen meine Etappen erst morgen - ab Matosinhos. Mein Plan war jedoch, diese um den Weg von meinem Hotel nach Matosinhos (der Station Mercado der Metro) auszuweiten.
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