Oh ja, heute hat das Wetter gepasst. In der Früh ist es zwar beinahe winterlich kalt - bei 9°C - aber dann kam die Sonne heraus. Nicht heiß, aber sehr angenehm.
Dafür war die Nacht sehr unangenehm, da die Matratze ein Graus war -> ›sunken pilgrim bed‹ ist die richtige Bezeichnung für diese Unterlage. Egal wie oder wohin ich mich gedreht/gewendet habe, die Matratze hat mich jedes Mal in der Mitte ›geschluckt‹.
Vielfach entschädigt hat mich dann der Verlauf der heutigen Etappe. Gott Bacchus hätte seine Freude ebenfalls gehabt, wäre er hier gewandelt. Weinstöcke, Weinreben - ringsum, neben und über mir.
Das Hotel Cruceiro in Caldas de Reis entspricht wieder voll meinen Erwartungen, liegt unweit des Camino und welch Überraschung: an der Rezeption spricht man sogar ein bisschen Deutsch.
Im Restaurant, das unmittelbar an das Hotel angrenzt, probiere ich heute ›Bacalao‹. Eine durchaus ansprechende Variante, wie man Kabeljau auch zubereiten kann. Nach Zimmerbezug und der obligaten Dusche mache ich noch einen Rundgang durch Caldas de Reis - ohne Thermenbesuch :). Die Geschäfte haben hier an Sonntagen wie bei uns daheim geschlossen.
Morgen heißt es zeitig aufbrechen, da ich am Ziel der Etappe Padrón unbedingt die Urkunde Pedronia erhalten möchte. Laut Infos muss man dazu erst in die Kathedrale und mit dem Pilgerstempel ins Tourismusbüro (das aber nur bis 14:00 Uhr geöffnet hat).
Gedanklich wird verinnerlicht, dass die Restkilometerzahl nur mehr bei minimal über 40 Kilometer angesiedelt ist. Etwas, das ich mir zu Beginn der Reise nicht vorstellen konnte.
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